Freunde und Verwandte

Manchmal ist es schwer, einfach nur da zu sein

Ein Kind stirbt – und alle sind sprach- und hilflos.

Es bleibt Ohnmacht zurück, auch bei Ihnen als Verwandte, Freunde und Bekannte. Sie fühlen den Schmerz mit, haben sich mit den Eltern auf den neuen Erdenbürger gefreut. Jetzt aber fühlen Sie sich hilflos und wissen nicht so recht, was zu tun ist. 

Fragt man Sternenkinder-Eltern, was ihnen helfen würde, so ist es häufig der Wunsch nach Kommunikation. 

Es geht gar nicht darum, dass man die passenden Worte findet. Häufig reicht auch ein „Ich weiß gar nicht was ist sagen soll. Aber wenn Du reden magst, bin ich für Dich da.“ 

Verletzt sind Sternenkindereltern durch Menschen, die sich nicht melden oder Ihnen aus dem Weg gehen. Aber auch bewusstes Schweigen und Verharmlosen tut weh. 

Viele hätten vor dem Verlust des Kindes – ganz gleich zu welchem Zeitpunkt – auch nicht gedacht, was dies für Sie bedeuten würde. Deswegen ist es so schwer, Zugang zu finden oder die Situation nachzuempfinden, wenn man noch keine Trauererfahrungen im Leben sammeln musste. Man bewegt sich in zwei Welten und die Brücken müssen erst einmal und immer wieder gebaut werden. 

Ihre Lieben erwarten keine Wunder von Ihnen. Aber ein offenes Ohr, ein Gesprächsangebot, vielleicht ein wenig Normalität und Akzeptanz, dass man sich selbst geändert hat und seinen Platz im Leben neu finden muss. 

Sätze, die Sternenkinder-Eltern auf keinen Fall hören wollen:

„Ihr seit doch noch jung, ihr könnt doch noch Kinder bekommen.“

„Vielleicht ist es besser so, das Kind wäre ja bestimmt behindert gewesen.“

„Wer weiß, wozu es gut war.“

„Ihr habt ja schon ein Kind, wenn ihr noch kein Kind gehabt hättet, wäre es ja noch viel schlimmer.“

„Du warst ja noch nicht so weit, gut dass es jetzt passiert ist und nicht später in der Schwangerschaft oder danach.“

„Wie sah das Kind denn aus? In dem Schwangerschaftsstadium sehen sie ja oft aus wie kleine Aliens.“

„Jetzt ist es aber endlich mal gut, Du kannst doch nicht ewig trauern.“

Aber auch: „Du lachst ja schon wieder, dann kann es ja nicht so schlimm sein.“

Sätze, die Sternenkinder-Eltern gut tun können:

„Ich weiß nicht, was ich sagen soll, aber ich bin für Dich da.“

„Lass Dich einfach mal umarmen.“

„Ich fühle mit Dir.“

„Es tut mir so unendlich leid.“

„Wenn Du jemanden zum Reden brauchst, meld Dich einfach.“

„Wenn Du Ablenkung brauchst, ruf mich an.“

„Ich verstehe, dass das gerade für Dich nicht möglich ist zu feiern. Mach was Dir gut tut. Wenn Du kurzfristig kommen magst, Du bist immer willkommen. Wenn Du früh gehen möchtest, ist das auch OK.“